„Halt die Fresse“ – Rede von @abgenervt

29. Jan. 2025

„Halt die Fresse!“

Diese Worte wurden anderen Frauen und mir entgegengebrüllt, als ich das erste Mal gegen Self-ID demonstrierte – also gegen das, was heute in Kraft tritt — das Selbstbestimmungsgesetz.

„Halt die Fresse,“ riefen junge Männer in Kleidern von der Gegenseite.

„Halt die Fresse“ war ihrer Meinung nach eine angemessene Antwort auf Reden, in denen beispielsweise auf die sexuelle Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht wurde.

„Halt die Fresse“ schien ihnen eine angemessene Reaktion auf Frauen zu sein, die die massiven Probleme anderer Länder mit Selbstbestimmungsgesetzen aufzeigen wollten, wie etwa:

  • die Zunahme von Gewalt gegen Frauen und Kinder, auch sexuelle Gewalt,
  • die Verfälschung von Gewaltstatistiken,
  • die Auflösung geschützter Frauenräume,
  • die Zerstörung des Frauensports
  • das Aushöhlen der Bedeutung des Begriffs „Frau“,

um nur einiges zu nennen.

Und „Halt die Fresse!“ als Antwort darauf?

Es ist das gleiche „Halt die Fresse“, das wir von Politikerinnen und Politikern erleben, die schon im Vorfeld

  • unsere Kritik ignoriert haben oder
  • uns auf Social Media blockierten, weil wir es wagten, die Realität zu benennen.

Es ist das „Halt die Fresse“ in Form von Klagen, finanziert durch öffentliche Mittel, und Diffamierungen als Nazi oder TERF, um uns Frauen zum Schweigen zu bringen, die den Mut haben, Missstände offen anzusprechen oder die Wahrheit auszusprechen.

Dieses „Halt die Fresse“ ist nun sogar Gesetz.

  • Frauen, die es im Krankenhauszimmer wagen, den Mann neben ihnen als Mann zu bezeichnen – 10.000 Euro Strafe. 
  • Frauen, die sich weigern, beim Sport gegen Männer anzutreten und klar benennen, was er ist – 10.000 Euro Strafe. 
  • Frauen, die nicht wollen, dass männliche Lehrer die Umkleide ihrer Töchter betreten, 
  • dass Männer ins Frauenhaus oder gar ins Frauengefängnis kommen – 10.000 Euro Strafe.

         Die Botschaft ist klar: „Frau, halt die Fresse!“

        Doch diese Entrechtung von Frauen durch Selbstbestimmungsgesetze ist kein isoliertes Problem, das nur uns betrifft.

        Weltweit, in zahlreichen Ländern, wurden bereits ähnliche Gesetze eingeführt – und überall sehen wir die gleichen alarmierenden Folgen.

        Frauen verlieren das Recht auf geschützte Räume, auf einen fairen Sport und sogar auf ihr biologisches Geschlecht als Begriff und Realität.

        Überall, wo solche Gesetze umgesetzt wurden, wurden die Frauen bedroht, ihre Rechte und Räume eingeschränkt, während die Gewalt gegen sie zunahm.

        Frauen haben erkannt, dass dies nicht nur ein nationaler Kampf ist, sondern ein globaler.

        Heute, am 1. November,

        • der Tag, an dem das Selbstbestimmungsgesetz in Deitschland in Kraft tritt,
        • der Tag, an dem wir hier stehen,

        versammeln sich weltweit Frauen vor deutschen Botschaften, um ihre Solidarität mit uns zu zeigen.

        Von Australien über Großbritannien bis Kanada, Spanien, Irland, USA – überall, überall gehen Frauen auf die Straße, weil sie wissen, dass das Selbstbestimmungsgesetz die Rechte von Frauen gefährdet und weil sie nicht zulassen wollen, dass ihr jahrzehntelanger Kampf für Sicherheit und Gleichberechtigung rückgängig gemacht wird.

        Es ist ein Zeichen dafür, dass wir nicht allein sind, ein Zeichen dafür, dass die Welt auf uns schaut.

        Frauen auf der ganzen Welt stehen gemeinsam auf, um das Menschenrecht auf Sicherheit, Respekt und Würde einzufordern.

        Heute stehen wir vor einem Gesetz, das Frauen dazu zwingen will, zu schweigen, wenn alle unsere Grenzen, Schutzräume und auch die Wahrheit abgeschafft werden sollen.

        Wo und wie sollen Frauen da noch sicher sein?

        Es ist ein Gesetz, das, wenn wir ehrlich sind, das Menschenrecht von Frauen mit Füßen tritt. Die Ironie ist bitter:

        In unserem eigenen Land, das den Menschenrechten verpflichtet sein will, werden Frauenrechte gerade ausgelöscht.

        Aber wir lassen uns nicht zum Schweigen bringen – weder hier noch anderswo auf der Welt. Das ist nämlich unsere Verantwortung — für uns und für die Frauen, die nach uns kommen. Auch für die Frauen auf der anderen Seite, die noch nicht verstanden haben, was dieses Gesetz für sie schlussendlich bedeutet.

        Wir lassen uns nicht zum Schweigen bringen – nicht durch ein „Halt die Fresse!“, nicht durch Drohungen, nicht durch ein Gesetz.

        Und das, werte Politikerinnen und Politiker, die dieses Selbstbestimmungsgesetz möglich gemacht haben,

        und auch werte Damen und Herren der Presse, die Sie nur einseitig berichten, obwohl Sie sich eigentlich der ganzen Wahrheit verpflichtet fühlen sollten:
        Das ist ein Versprechen.

        Vielen Dank.

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