Wir von der Initiative „Lasst Frauen Sprechen!“ haben über die Plattform „FragDenStaat.de“ bei den Justizministerien aller Bundesländer angefragt, wie viele Männer seit 2023 in Frauengefängnissen inhaftiert sind/waren und aufgrund welcher Tatbestände die Haftstrafen verhängt wurden.[1]
Zuvor hatte Madeleine bereits auf Twitter/X Fälle von Pädokriminellen und Sexualstraftätern gesammelt, die eine Selbstidentifikation als „Frau“ missbrauchen sowie Zahlen zu Männern in Frauengefängnissen zusammengestellt. Ihre Recherchen hat sie in einem Artikel bei Frauenheldinnen zusammengefasst.[2]
Die aufgrund unserer Anfrage erteilten Auskünfte bestätigen offiziell, dass bereits vor dem Inkrafttreten des sog. Selbstbestimmungsgesetzes kein einziges Bundesland dafür Sorge trägt, dass in seinen Frauengefängnissen die weiblichen Häftlinge nicht zusammen mit männlichen Straftätern eingesperrt sind. Stattdessen wurde von mehreren Bundesländern die Inhaftierung von Männern in Frauengefängnissen offiziell bestätigt:
Das einzige Bundesland, das angibt, keine Männer in Frauengefängnissen untergebracht zu haben, ist das Saarland – weil es dort keine Frauengefängnisse gibt.[3] Hessen und Baden-Württemberg verweigerten die Auskunft.[4]
Thüringen beantwortete die Anfrage trotz Informationsfreiheitsgesetz bis heute nicht.[5]
Alle anderen Bundesländer gaben entweder an, in Haftanstalten für Frauen auch Männer untergebracht zu haben, oder gar nicht zu erheben, ob dort Männer inhaftiert sind.[6]
Genaue Angaben machten dabei nur Bremen (1 Mann im Frauengefängnis), Berlin (15 Männer im Frauengefängnis) und Mecklenburg-Vorpommern (1 Mann im Frauengefängnis). Die anderen Bundesländer gaben an, die Frage nicht beantworten zu können – zumeist, weil nur der aktuelle Geschlechtseintrag erfasst würde und nicht der ursprünglichen Geschlechtseintrag oder das tatsächliche Geschlecht. Dadurch liegen den meisten Bundesländern keine Informationen über das tatsächliche Geschlecht der in Frauengefängnissen inhaftierten Personen vor.
Kein einziges Bundesland wollte oder konnte die Haftgründe der in Frauengefängnissen inhaftierten Männer nennen.
Sachsen verlangt 1.100 EUR für Auskunft – Übergriffe durch Männer sind bereits bekannt
Sachsen verlangte 1.100 Euro für eine Auskunft, so dass uns hier keine Antwort vorliegt. [7] Weshalb eine Auskunft für das unter grüner Führung stehende sächsische Justizministerium so kostenintensiv ist, während die anderen Bundesländer kostenlos Auskunft gaben, wurde nicht mitgeteilt. Wir möchten daher finanziell stärkere Organisationen oder Politikerinnen und Politiker ermuntern, selbst eine Anfrage an das Sächsische Justizministerium zu stellen.
Denn gerade Sachsen fiel bei diesem Thema schon negativ auf: Verschiedene Zeitungen berichteten über die Gewalttätigkeit eines im Frauengefängnis Chemnitz inhaftierten männlichen Straftäters gegenüber den dortigen Frauen.[8] Die Frauen hatten einen Brief über ihre Notlage verfasst und benannt, dass sie sich von ihm belästigt und bedroht fühlen.
Bereits 2012 gab es in diesem Gefängnis einen Vorfall mit einem inhaftierten Doppelmörder und Zuhälter, der eine Wärterin gewürgt hatte.[9] Er hatte in Haft den Geschlechtseintrag gewechselt und wurde daraufhin ins Frauengefängnis Chemnitz überstellt. Im Gerichtsverfahren zu dem Übergriff auf die Wärterin teilte er mit, er plane, seinen Geschlechtseintrag wieder zu „männlich“ zu wechseln.[10]
Chemnitz hat das größte deutsche Frauengefängnis. Trotz schlechter Erfahrungen will das sächsische Justizministerium den Zugang für Männer in Frauengefängnisse erleichtern.[11]
Aktuelle Presseberichte über Nordrhein-Westfalen
Laut aktuellen Presseberichten sind in den Gefängnissen in Nordrhein-Westfalen in den letzten 5 Jahren 6 Personen – vermutlich Männer – aufgrund einer Änderung des Geschlechtseintrags in ein Frauengefängnis verlegt worden. Derzeit sind in NRW insgesamt 8 Personen inhaftiert, die ihren Geschlechtseintrag geändert haben.[12] Ein männlicher Strafgefangener hat in Haft eine plastische Operation beantragt, die voraussichtlich gewährt wird. Sogenannte „geschlechtsangleichende“ Operationen an Männern können bspw. plastische Gesichts-Operationen, Beseitigung des Adamsapfels, Silikonimplantate in die Brust oder Kastrationen und Aufbau einer „Vaginoplastik“ sein. Eine ähnliche Behandlung des bereits genannten übergriffigen Straftäters in Chemnitz hat den Staat 40.000 EUR gekostet.[13]
Gefährdung von Frauen durch männliche Straftäter
Es widerspricht internationalen völkerrechtlichen Standards, wenn Frauen mit männlichen Tätern eingesperrt sind. So äußerte sich bereits die UN-Sonderberichterstatterin für Folter Dr. Alice J Edwards auf Twitter zu dem Fall Isla Bryson und Tiffany Scott in Schottland:
„Female prisoners have a right to be protected from violent sex offenders no matter how they identify. Where is the common sense? Clearer guidelines are needed.“ [14]
Über die Fälle in Schottland, die Edwards anspricht, stürzte die schottische Ministerpräsidentin Nicola Sturgeon. [15]
Edwards hatte bis Ende 2023 international Eingaben zu der Situation in Gefängnissen eingefordert. In ihrem Statement vom Februar 2024[16] nimmt sie unter anderem Bezug auf die Situation von Frauen und Müttern in Gefängnissen und fordert eine Einhaltung der Bangkok Rules von 2010. Diese ergänzen die Tokyo Rules und setzen spezifische Regeln für den Schutz der Menschenrechte von inhaftierten Frauen, Müttern und Kindern in Gefängnissen. Die Bangkok Rules berücksichtigen unter anderem, dass Frauen in der Regel schneller, aber wegen weniger schweren Delikten inhaftiert werden, keine größere Gefahr von ihnen ausgeht und dass sie zugleich häufig Missbrauchsopfer und damit besonders vulnerabel sind. Die Rules gehen auf die Notwendigkeit ein, inhaftierte Frauen vor sexueller Gewalt zu schützen.
„Clear policies and regulations on the conduct of prison staff aimed at providing maximum protection for women prisoners from any gender-based physical or verbal violence, abuse and sexual harassment shall be developed and implemented.” (Rule 31)[17][18]
Selbstbestimmungsgesetz wird Situation verschärfen
Diese Gesamtproblematik wird sich durch Inkrafttreten des sog. Selbstbestimmungsgesetz noch verschärfen, denn dann kann jeder Mann – auch jeder Straftäter – völlig bedingungslos seinen Personenstand in „weiblich“ ändern lassen. Der Rechtsexperte Udo Vetter legte bereits dar, dass Gefängnisse sich kaum gegen eine Selbstidentifikation von inhaftierten Männern als „Frauen“ und ihr Verlangen ins Frauengefängnis verlegt zu werden, wehren können.[19]
Aus Schottland ist bereits bekannt, dass männliche Straftäter eine geschlechtliche Selbstidentifikation für eine Unterbringung im Frauengefängnis missbrauchen und nach Absitzen der Haft ihren Geschlechtseintrag wieder auf männlich ändern.[20]
Die UN-Sonderberichterstatterin zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen – Reem Alsalem – warnte erst kürzlich in Ihrem Schreiben an die deutsche Außenministerin vor möglichen Menschenrechtsverstößen durch das sog. Selbstbestimmungsgesetz. Unter anderem betonte sie, dass keine ausdrücklichen Schutzmaßnahmen vorgesehen sind, um zu verhindern, dass Sexualstraftäter dieses Gesetz ausnutzen, um als Insasse oder Personal Zugang zu Frauengefängnissen zu erhalten.[21]
Der Presse gegenüber verneinen alle 16 Landesministerien zwar, dass in ihren Strafanstalten sexuelle Übergriffe durch inhaftierte Trans-Personen bekannt geworden seien.
René Müller, Bundesvorsitzender des Bundes der Strafvollzugsbediensteten Deutschlands (BSBD), hegt da Zweifel. Er befürchtet, dass keineswegs alle Vorfälle „von Betroffenen zur Anzeige oder zur Meldung gebracht wurden“. Tatsächlich räumt das bayerische Ministerium ein, solche Vorfälle würden „in den Justizvollzugsanstalten nicht in statistisch auswertbarer Form erfasst“. Noch irritierender wirkt, dass auch Sachsens Ministerium jeden bekannten Fall eines sexuellen Übergriffs verneint. Dabei soll dort, in Chemnitz, doch eine Trans-Frau laut etlichen Zeugen weibliche Mithäftlinge unter anderem zu Oralsex oder Geschlechtsverkehr gedrängt haben.[22]
Wir fordern deshalb:
Die Zuweisung von Häftlingen zu Frauengefängnissen muss auf Grundlage des Geschlechts und nicht auf Grundlage des selbstgewählten Personenstandseintrags erfolgen! Keiner Frau, egal ob straffällig geworden oder nicht, darf es zugemutet werden, mit kriminellen Männern eingesperrt zu werden!
Das frauenfeindliche Selbstbestimmungsgesetz muss zurückgenommen werden!
Quellen:
[1] Wortlaut der Anfrage:
„1) Wie viele Personen, bei denen bei der Geburt das männliche Geschlecht eingetragen wurde, waren oder sind seit 2023 in Frauengefängnissen in [Bundesland] bzw. im Frauentrakt eines Gefängnisses in [Bundesland] inhaftiert? Ich bitte um Nennung der absoluten Zahl.
2) Wegen welcher Taten wurden diese Personen zu der Haftstrafe verurteilt? Ich bitte um eine prozentuale Auflistung nach Tatbeständen.
3) Wie viele Personen, bei denen bei der Geburt das männliche Geschlecht eingetragen wurde, die aber während der Haftzeit einen weiblichen Personenstandseintrag haben/hatten, waren oder sind seit 2023 in Männergefängnissen in [Bundesland] bzw. im Männertrakt eines Gefängnisses in [Bundesland] inhaftiert? Ich bitte um die absolute Zahl.“
[2] https://www.frauenheldinnen.de/news/das-experiment-ist-bereits-angelaufen/ und https://x.com/missdelein2/status/1739986083960746252
[3] https://fragdenstaat.de/anfrage/inhaftierte-personen-in-frauengefaengnissen‑3/
[4] https://fragdenstaat.de/anfrage/inhaftierte-personen-in-frauengefaengnissen‑5/ und https://fragdenstaat.de/anfrage/inhaftierte-personen-in-frauengefaengnissen‑7/
[5] https://fragdenstaat.de/anfrage/inhaftierte-personen-in-frauengefaengnissen-10/
[6]
NRW: https://fragdenstaat.de/anfrage/inhaftierte-personen-in-frauengefaengnissen‑2/
Brandenburg: https://fragdenstaat.de/anfrage/inhaftierte-personen-in-frauengefaengnissen‑4/
Rheinland-Pfalz: https://fragdenstaat.de/anfrage/inhaftierte-personen-in-frauengefaengnissen‑6/
Sachsen-Anhalt: https://fragdenstaat.de/anfrage/inhaftierte-personen-in-frauengefaengnissen‑9/
Schleswig-Holstein: https://fragdenstaat.de/anfrage/inhaftierte-personen-in-frauengefaengnissen‑8/
Berlin: https://fragdenstaat.de/anfrage/inhaftierte-personen-in-frauengefaengnissen-14/
Hamburg: https://fragdenstaat.de/anfrage/inhaftierte-personen-in-frauengefaengnissen-15/
Bayern: https://fragdenstaat.de/anfrage/inhaftierte-personen-in-frauengefaengnissen-13/
Bremen: https://fragdenstaat.de/anfrage/inhaftierte-personen-in-frauengefaengnissen-16/
Niedersachsen: https://fragdenstaat.de/anfrage/inhaftierte-personen-in-frauengefaengnissen-11/
Mecklenburg-Vorpommern: https://fragdenstaat.de/anfrage/inhaftierte-personen-in-frauengefaengnissen-17/
[7] https://fragdenstaat.de/anfrage/inhaftierte-personen-in-frauengefaengnissen-12/
[8] https://weltwoche.de/daily/biologischer-mann-im-frauengefaengnis-sorgt-fuer-unruhe-eine-transfrau-soll- mithaeftlinge-belaestigt-haben-inzwischen-sitzt-sie-im-maennerknast/ und https://www.freiepresse.de/nachrichten/sachsen/sex-gegen-zigaretten-wie-das-frauengefaengnis-chemnitz- bei-einem-trans-haeftling-an-grenzen-stoesst-artikel13213009
[9] https://www.bild.de/regional/dresden/transsexuell/transsexuelle-wuergt-gefaengniswaerterin-21976478.bild.html
[10] https://www.bild.de/regional/dresden/transvestismus/transe-wieder-auf-dem-weg-zum-mann-22032432.bild.html?t_ref=https%3A%2F%2Ft.co%2F
[11] https://edas.landtag.sachsen.de/viewer.aspx?dok_nr=14270&dok_art=Drs&leg_per=7&pos_dok=0&dok_id=undefined
[12] https://www.ksta.de/politik/nrw-politik/nrw-justizminister-trans-frauen-werden-in-frauengefaengnisse-verlegt-844368
[13] https://www.bild.de/regional/dresden/transvestismus/transe-wieder-auf-dem-weg-zum-mann-22032432.bild.html?t_ref=https%3A%2F%2Ft.co%2F
[14] https://x.com/DrAliceJEdwards/status/1619579182245347330
[15] https://www.n‑tv.de/politik/Schottlands-Regierungschefin-kuendigt-Ruecktritt-an-article23918905.html
[16] https://documents.un.org/doc/undoc/gen/g24/011/85/pdf/g2401185.pdf
[17] https://www.unodc.org/documents/justice-and-prison-reform/Bangkok_Rules_ENG_22032015.pdf
[18] https://cdn.penalreform.org/wp-content/uploads/2013/07/PRI-Short-Guide-Bangkok-Rules-2013-Web-Final.pdf
[19] https://www.nius.de/news/experten-warnen-vor-missbrauch-des-selbstbestimmungs-gesetz-jeder-gefangene-kann-sich-ab-heute-zur-frau-erklaeren/0193d32d-55ad-46c0-96e8-0e8c04cf270d
[20] https://www.scottishdailyexpress.co.uk/news/scottish-news/anger-trans-inmates-revert-males-25840252
[21] https://spcommreports.ohchr.org/TMResultsBase/DownLoadPublicCommunicationFile?gId=29160 5
[22] https://www.welt.de/politik/deutschland/plus251330772/Trans-Menschen-in-Haft-Anstalten-werden-unangenehme-Ueberraschung-erleben.html
„Nein zu Männern in Frauengefängnissen”
Flyer / Format: DIN A5; 4/4‑farbig
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Aus rechtlichen Gründen muss auf der Rückseite ein Impressum mit einer verantwortlichen Person ergänzt werden. Ein Formularfeld am rechten Rand ist angelegt.
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