Ich habe kei­ne Angst. Ich bin sau­er. – Rede zur Demons­tra­ti­on am 4.3.23 in München

12. Mrz 2023

Foto: Veloci_roar | © Ste­fan Baumgarth

Rede von Veloci_roar zur Demons­tra­ti­on für Frau­en­rech­te am 4. März 2023 in München

Frau Paus wur­de bei der Vor­stel­lung des Eck­punk­te­pa­piers zum geplan­ten Selbst­bestim­mungs­gesetz von einer Jour­na­lis­tin gefragt, was sie Frau­en ant­wor­ten wür­de, die die Sor­ge haben, dass das geplan­te Gesetz von Män­nern aus­ge­nutzt wer­den könn­te, um in Frau­en­räu­me einzudringen.

Die Minis­te­rin ant­wor­te­te mit dem Glau­bens­satz der Gen­der­ideo­lo­gie: „Trans­frau­en sind Frau­en. Punkt.“

Die­ses Man­tra begeg­net uns stän­dig. Und wenn Frau anmerkt, dass Trans­frau­en doch Män­ner sind – sonst wären sie ja nicht trans – wird man meist als Nazi und bigo­te Men­schen­fein­din abge­stem­pelt. Manch­mal fragt das Gegen­über aber auch, „wovor wir denn Angst hät­ten, Trans­frau­en wür­den uns doch nichts wegnehmen“.

Lan­ge habe ich dann eine lan­ge Lis­te von Din­gen auf­ge­zählt, die uns durch sol­che Män­ner tat­säch­lich weg­ge­nom­men wer­den: Prei­se im Sport, Aus­zeich­nun­gen im Beruf, unser Sicher­heits­ge­fühl in Situa­tio­nen, in denen wir beson­ders vul­nerabel sind, wie zum Bei­spiel Umklei­den. All das ist rich­tig und wich­tig, aber mit der Ant­wort gehen wir nicht auf das ein, was wirk­lich hin­ter der ach so harm­lo­sen Fra­ge „was neh­men Trans­frau­en Dir weg?“ tat­säch­lich steht.

Män­ner, die wol­len, dass wir sie als Frau­en anse­hen, stel­len eine For­de­rung an uns, die Frau­en. Und „was neh­me ich Dir weg“ impli­ziert, dass sie erwar­ten kön­nen, dass wir der For­de­rung nach­kom­men – denn das machen Frau­en doch so, wenn Män­ner was wol­len, oder?

„Was neh­men Trans­frau­en Dir weg?“ impli­ziert von vorn­her­ein, dass nur ver­bit­ter­te, gei­zi­ge Zicken, die einem armen Mann nicht mal das Schwar­ze unterm Fin­ger­na­gel gön­nen wür­den, sich wei­gern könn­ten, die­se Män­ner als Frau­en zu bezeich­nen und in Frau­en­räu­me zu las­sen. Und wer will schon so eine gei­zi­ge, eng­stir­ni­ge Alte sein?

Eigent­lich ist das nicht viel anders als die Dro­hung der katho­li­schen Kir­che, dass man in die Höl­le kommt, wenn man nicht brav das tut, was der Pries­ter einem sagt.

Es ist eine emo­tio­nal-mora­li­sche Erpres­sung: Wenn Du mir nicht gibst, was ich will, dann nur weil Du ein böser Mensch bist.

Ich las­se mich aber nicht ger­ne erpres­sen, und schon gar nicht auf so schä­bi­ge Weise.

Mei­ne Ant­wort auf die Fra­ge „was neh­men Trans­frau­en Dir weg?“ wird in daher Zukunft sein: War­um soll­te ich lügen, und vor­ge­ben, dass Trans­frau­en Frau­en sind? Was habe ich davon?

Oh, ich kann mich als guter, mora­lisch gerech­ter Mensch füh­len! Schließ­lich gehö­ren die­se Män­ner ja zu der welt­weit am stärks­ten ver­folg­ten und unter­drück­ten Min­der­heit – oder?

Nein. Die­se Män­ner sind weder unter­drückt, noch wer­den sie verfolgt.

Nie­mand, des­sen For­de­run­gen von einer Minis­te­rin ver­tre­ten wer­den, die noch nicht mal eine Dis­kus­si­on über mög­li­che Kon­se­quen­zen für uns Frau­en, von denen ja ver­langt wird den For­de­run­gen nach­zu­ge­ben, zulas­sen will, kann für sich in Anspruch neh­men, zu der am stärks­ten mar­gi­na­li­sier­ten Grup­pe zu gehören.

Und wenn ich ande­ren was Gutes tun möch­te, um mich sel­ber bes­ser zu füh­len, spen­de ich doch lie­ber an ein soli­des Ent­wick­lungs­hil­fe­pro­jekt oder die Kata­stro­phen­hil­fe. Dann hel­fe ich Men­schen, die mate­ri­el­le Hil­fe brau­chen, die tat­säch­lich ihre objek­tiv fest­stell­ba­re Not­la­ge lin­dert. Dann habe ich tat­säch­lich objek­tiv etwas Gutes getan, wor­über ich mich freu­en kann.

„Oh, aber die­se Män­ner lei­den doch so unter ihrem Geschlecht, und wenn sie nicht von allen und sofort als Frau vali­diert wer­den, dann brin­gen sie sich um!“

Noch mehr mora­li­sche Erpres­sung! Hat­te ich schon erwähnt, dass ich mich dar­auf nicht mehr einlasse?

Hand aufs Herz: Wenn sich ein erwach­se­ner Mann umbrin­gen will, weil ich ihn nicht als Frau sehe, dann ist das sein Pro­blem. Ganz allei­ne seins. Und das soll er bit­te ver­su­chen mit einem The­ra­peu­ten zu lösen. Ich jedoch bin dafür nicht zuständig.

Viel­leicht hof­fen die­se Män­ner aber auch, dass ihr stän­di­ges Jam­mern und Weh­kla­gen uns irgend­wann der­ma­ßen auf die Eier­stö­cke geht, dass wir klein bei­geben, um unse­re Ruhe zu haben. So funk­tio­niert letzt­end­lich auch Lob­by­ar­beit in der Politik.

Tja, dum­mer­wei­se wis­sen wir doch aber, dass die Ruhe nur von kur­zer Dau­er ist und die nächs­te For­de­rung umso unver­schäm­ter. Ich habe gelernt, den herz­er­wei­chen­den Bli­cken von bet­teln­den Hun­den wider­ste­hen, dage­gen sind Män­ner im Kleid ein Kinderspiel!

Und ja, die For­de­run­gen und Behaup­tun­gen von Trans­ak­ti­vis­ten wer­den täg­lich dreis­ter: Letz­tes Jahr woll­ten sie nur Frau­en sein, letz­ten Monat behaup­te­ten sie, sie sei­en bio­lo­gi­sche Frau­en, und letz­te Woche lass ich, sie sei­en mehr bio­lo­gi­sche Frau als als Frau­en gebo­re­nen Men­schen es je sein könnten!

Die­se intel­lek­tu­el­le Bank­rott­erklä­rung lässt sich nur mit einer Mischung aus boden­lo­ser Dumm­heit gekop­pelt mit unend­li­cher Arro­ganz erklären.

Das bio­lo­gi­sche Geschlecht ist eine Kate­go­rie, kein dis­kre­tes Merk­mal, von dem man mehr oder weni­ger hat – egal wie oft der Mythos von Geschlecht als Spek­trum wie­der­holt wird.

Zum Mit­schrei­ben: Nicht die Anzahl der vor­han­de­nen Eizel­len oder aus­ge­schie­de­nen Sper­mi­en, nicht Hor­mon­pe­gel, ja nicht mal Chro­mo­so­men defi­nie­ren das Geschlecht, son­dern die Ent­wick­lung des Kör­pers hin zu Pro­duk­ti­on klei­ner oder gro­ßer Game­ten, deren ers­ter und defi­nie­ren­der Schritt die Dif­fe­ren­zie­rung der Gona­den­an­la­gen hin zu Hoden oder Eier­stö­cken ist.

Mut­ter Natur ist nicht lieb und nett, und „be kind“ inter­es­siert die Natur einen Scheißdreck!

Wenn ich in Dis­kus­sio­nen nicht an die­ser Stel­le als Nazi und bigo­te Men­schen­fein­din abge­kan­zelt wer­de, kommt meist als nächs­tes: „Aber die füh­len sich wie Frau­en! Die den­ken wie Frauen!“

  • Ach ja, wie den­ken Frau­en denn?
  • Und wie fühlt man sich so als Frau?
  • Ich füh­le mich vor allem ver­arscht und wütend, wenn ich mir die­se Ker­le so anschaue, die
  • mit 40 oder 50,
  • nach einer Kar­rie­re als Mann,
  • und ger­ne mit einer Haus­frau an ihrer Sei­te, die natür­lich auch die Kin­der großzieht,
  • ihre „inne­re Frau“ ent­deckt haben wol­len und dreist behaup­ten sie sei­en „schon immer eine Frau gewesen“.

Ich ver­spü­re Zorn und möch­te am liebs­ten laut her­aus­schrei­en, wie uner­träg­lich anma­ßend und arro­gant ich die­se Typen finde.

Ja, ich weiß, das sind ganz und gar unweib­li­che Gefüh­le, aber es sind mei­ne! Und sie machen nicht weni­ger zur Frau, auch wenn das man­chen Män­nern offen­sicht­lich nicht passt.

Und damit kom­me ich zu dem, was die­se Ker­le uns weg­neh­men: Den Begriff Frau.

Das Wort Frau beschreibt kein Gefühl, kei­ne Ansamm­lung von Ste­reo­ty­pen, kei­ne gesell­schaft­lich kon­stru­ier­te Klas­se von Men­schen, die zufäl­lig Jahr­tau­sen­de lang von der ande­ren Hälf­te der Mensch­heit unter­drückt wurden.

„Frau“ beschreibt auch nicht ein­fach eine gesell­schaft­li­che Rol­le, die man sich irgend­wann mal aussucht.

Es beschreibt eins von zwei Geschlech­tern, basie­rend auf der mate­ri­el­len Rea­li­tät der Fort­pflan­zungs­bio­lo­gie von Säu­ge­tie­ren, auch der Art Homo sapiens.

Und das ist nicht erst so, seit sich irgend­wel­che wei­ßen Kolo­ni­al­mäch­te angeb­lich aus­ge­dacht haben, dass es Män­ner und Frau­en gäbe – das ist so, seit Men­schen begrif­fen haben, dass nur Per­so­nen mit einem von zwei Kör­per­ty­pen schwan­ger wer­den kön­nen. Und der ande­re Kör­per­typ nicht.

Anders gesagt, das ist ver­mut­lich so, seit in der Stein­zeit Men­schen ihre Hand­ab­drü­cke und Zeich­nun­gen in Höh­len ange­bracht haben, und es ist ganz sicher so seit im Neo­li­thi­kum die ers­ten Haus­tie­re domes­ti­ziert wur­den. Denn irgend­wann muss zumin­dest Frau fest­ge­stellt haben, dass nur Kühe Milch geben und Häh­ne kei­ne Eier legen.

Über Geschlecht und wie es defi­niert ist, wur­de übri­gens auch nicht dis­ku­tiert, als

  • Frau­en noch nicht wäh­len durften,
  • als sie nicht ohne Ein­ver­ständ­nis des Ehe­man­nes nicht arbei­ten oder ein Kon­to eröff­net durften,
  • als es noch eine „ehe­li­che Pflicht“ war, dass Frau­en die Bei­ne breit machen, wenn dem Herrn danach ist.

Erst jetzt, nach­dem Frau­en sich Rech­te erkämpft haben, und es zumin­dest im Wes­ten nicht ohne wei­te­res mög­lich ist, das Rad der Zeit zurück­zu­dre­hen, jetzt, wo Frau­en zumin­dest theo­re­tisch die Mög­lich­keit haben, ein selbst­be­stimm­tes Leben ohne Ein­mi­schung von Män­nern zu füh­ren – jetzt auf ein­mal soll Geschlecht etwas fürch­ter­lich kom­pli­zier­tes sein, etwas, das kein Arzt von außen erken­nen kann?

War­um wohl?

Weil Män­ner so Frau­en end­lich wie­der klein machen kön­nen, sie in ihre Schran­ken wei­sen kön­nen – unter dem Deck­man­tel von Tole­ranz, be kind, mit dem Man­tra „Trans­frau­en sind Frauen“.

Indem sie uns das eine, essen­ti­el­le Wort neh­men, das wir brau­chen, um unse­re Rea­li­tät zu beschreiben.

Ob das Patriachat enden wird, hängt wohl kaum davon ab, dass wir Frau­en Män­ner als Frau­en akzep­tie­ren. Wir sind 51% der Mensch­heit, wenn wir es nicht schaf­fen, die Gesell­schaft für uns zu einer bes­se­ren, fai­re­ren zu machen, dann wer­den uns Tran­sen und die ande­ren Quee­ren sicher nicht dadurch hel­fen, dass sie uns eine zah­len­mä­ßi­ge Über­le­gen­heit verschaffen.

War­um glau­ben Que­er­fe­mi­nis­tin­nen, dass das Patriachat nur über­wun­den wer­den kann, wenn wir Trans­frau­en als Frau­en akzep­tie­ren? Viel­leicht weil man eher auf Trans­frau­en hört? Weil sie ja irgend­wie doch als Män­ner gese­hen wer­den? Denn die Wor­te eines Man­nes haben ja bekannt­lich mehr Gewicht als die einer Frau. Was soll das denn bit­te sein, wenn nicht ver­in­ner­lich­tes Patriachat?

Tat­säch­lich glaubt der Que­er­fe­mi­nis­mus, wenn man die sprach­li­chen Gren­zen – und neben­bei auch alle Gren­zen von Scham – auf­ge­ben wür­de, wür­de es unmög­lich wer­den, Frau­en als sol­che zu erken­nen, und das Patriachat wür­de sich auf wun­der­sa­me Wei­se in Luft auflösen.

Wie unend­lich naiv und dämlich!

Aus einem Tisch wird kein Haus, nur weil ich ihn Haus nenne.

Ich wer­de nicht ver­su­chen, in einem Blu­men­kü­bel zu schla­fen, nur weil ihn jemand als Bett bezeichnet.

Und die Grund­la­ge der Dis­kri­mi­nie­rung von Frau­en ist nun mal unse­re Rol­le in der Fort­pflan­zung  – und der Wunsch von Män­nern, Fort­pflan­zung für sich erzwin­gen zu können.

Das löst sich nicht in Luft auf, wenn ich den Kör­per­ty­pus, der schwan­ger wer­den kann, nicht län­ger als Frau bezeichne.

So wie wirk­li­che, real exis­tie­ren­de Mons­ter sich nicht in Luft auf­lö­sen, wenn ich die Augen schließe.

Frau ist nicht irgend­ein Wort.

Es ist das Wort,

das Wort, das wir brau­chen, um unse­re Situa­ti­on zu analysieren,

das Wort, mit dem die Frau­en vor uns zu der Ein­sicht kamen, dass unse­re Fähig­keit Kin­der zu bekom­men – und die sich dar­aus erge­ben­de Abhän­gig­keit der Män­ner von Frau­en – der Grund ist, wes­halb Frau­en Jahr­tau­sen­de lang als Men­schen zwei­ter Klas­se behan­delt wur­den und auch heu­te noch werden.

Was wir nicht benen­nen kön­nen, kön­nen wir nicht schüt­zen und nicht ver­tei­di­gen. Wenn Män­ner jetzt Frau­en sein kön­nen, ja sogar Müt­ter oder Les­ben, dann ist das nicht nur ein Angriff auf den gesun­den Men­schen­ver­stand, son­dern das sys­te­ma­ti­sche Abwer­ten aller Frau­en, dann zählt unse­re geleb­te Rea­li­tät, unse­re Geschich­te, die Tat­sa­che, dass wir die Hälf­te der Mensch­heit sind, weni­ger als das Gefühl eines Mannes.

Und eini­ge Frau­en machen da mun­ter mit. Das sind ver­mut­lich die, die in den 1950ern alle ihre Zeit und Ener­gie dar­auf ver­wen­det hät­ten, sich einen Mann mit Geld und Sta­tus zu angeln. Und wenn sie damit erfolg­reich waren, alle Geschlechts­ste­reo­ty­pen und die Ungleich­be­hand­lung von Frau­en ver­tei­digt hätten.

Die­sen Frau­en schei­nen die paar Stück tro­cke­nen Bro­tes, die sie bei Wohl­ver­hal­ten viel­leicht von den Män­nern am Tisch zuge­steckt bekom­men, auszureichen.

Ich gebe mich aber ver­dammt noch mal nicht mit tro­cken Brot zufrieden!

Ich will für uns Frau­en – alle Frau­en! – die Hälf­te vom Kuchen!

Denn die steht uns zu!

Wir sind nicht weni­ger Mensch als die Pim­mel­trä­ger, und somit gel­ten die Men­schen­rech­te unein­ge­schränkt auch für uns!

Im Art. 1 des Grund­ge­set­zes steht: Die Wür­de des Men­schen ist unantastbar.

Zur mei­ner Wür­de gehört es, dass ich ein Wort habe, mit dem ich das beschrei­ben kann, was ich auf­grund mei­nes Geschlechts objek­tiv bin: Eine Frau.

Das ist kei­ne Iden­ti­tät, das ist eine Tat­sa­che, die unab­hän­gig davon ist, wie ich mich füh­le, ver­hal­te, kleide.

Dass ich eine Frau bin, ändert sich nicht, wenn mir die Brüs­te, die Eier­stö­cke oder der Ute­rus ent­fernt werden.

Denn all die­se Orga­ne hat­te ich, sie haben mei­ne Kör­per­form geprägt und beein­flusst, wie mit mir umge­gan­gen wurde.

Es ver­letzt mei­ne Wür­de, wenn Män­ner mir das Wort Frau steh­len, um es sich über­zu­stül­pen wie ein Klei­dungs­stück, das man ja bei Nicht-gefal­len auch wie­der weg­wer­fen kann.

Das ist dann der Punkt, an dem die Gen­der­ak­ti­vis­ten ganz gön­ner­haft sagen: „Aber Du bist doch wei­ter eine Frau, Du hast sogar ein eige­nes Wort: Cis-Frau!“

Cis-Frau. Cis-Frau bedeu­tet, dass ich mich mit dem Bild, das Män­ner von Frau­en haben, identifiziere.

Dass ich auch mit den däm­lichs­ten, regres­sivs­ten Ste­reo­ty­pen über Frau­en ein­ver­stan­den bin.

Denn bin ich das nicht, will ich wei­ter sein, wie ich nun mal bin – und mir wur­de in mei­ner Kind­heit immer wie­der gesagt das „an mir ein Jun­ge ver­lo­ren gegan­gen sei“ und Män­ner haben immer mal wie­der über­rascht fest­ge­stellt „dass sie ja manch­mal ganz ver­ges­sen, dass ich eine Frau bin“ – dann muss ich mich wohl als non-bina­ry oder gen­der­flui­de bezeichnen.

Frü­her wur­de gesagt „benimm Dich wie ein Mäd­chen” – heu­te wird das Mäd­chen gefragt „bist Du Dir sicher, dass Du ein Mäd­chen bist und nicht trans?”.

Frü­her wur­de Frau­en gesagt, sie könn­ten nicht Natur­wis­sen­schaf­ten stu­die­ren, weil sie Frau­en sind und ihre Gehir­ne nicht dafür geschaf­fen sei­en – muss ich als Natur­wis­sen­schaft­le­rin mich dem­nächst fra­gen las­sen, ob ich mir sicher bin, dass ich eine Frau bin? Mein Beruf wür­de schließ­lich dage­gen sprechen?

So oder so, „Trans­frau­en sind Frau­en“ läuft dar­auf hin­aus, dass ich als Frau mei­ne Per­sön­lich­keit nicht mehr ent­fal­ten kann wie ich will, ohne mir Label anzu­ste­cken, die ande­re defi­niert haben.

Das ist Fremd­be­stim­mung – das Gegen­teil von dem, was das Selbst­bestim­mungs­gesetz verspricht!

Die Selbst­be­stim­mung, mit der Män­ner sich als Frau­en dekla­rie­ren dür­fen, nimmt mir das Recht auf MEI­NE Selbstbestimmung.

War­um scheint das so schwer zu ver­ste­hen zu sein?

Bei den Queer“feministen“ könn­te es viel­leicht dar­an lie­gen, dass die Ner­ven­zel­len, die maß­geb­lich für den gesun­den Men­schen­ver­stand zustän­dig sind, nach 500 Sei­ten Judith But­ler auf­ge­ge­ben haben und in ein Dau­er­ko­ma gefal­len sind.

Aber war­um ver­schen­ken ande­re Frau­en so leicht­sin­nig den Begriff Frau? Und all das, was dar­an hängt:

Das Recht auf Fair­ness für Frau­en im Sport, die nur dann gege­ben ist, wenn sie nicht gegen Män­ner antre­ten müs­sen, die sich als Frau bezeichnen.

Das Recht auf den Schutz unse­rer Intim­sphä­re, für die wir Män­ner aus Umklei­den ausschließen.

Das Recht vul­nerabler, trau­ma­ti­sier­ter Frau­en, kei­ne Män­ner um sich haben zu müssen.

Über­haupt das Recht von Frau­en, Män­ner ein­fach aus­zu­schlie­ßen, weil sie gera­de kei­nen Bock auf Män­ner haben und ein­fach mal unter sich sein wollen.

War­um glau­ben sie, unse­re Rech­te ver­schen­ken zu kön­nen, damit die Gefüh­le von Män­nern, die ger­ne Frau­en wären, nicht ver­let­zen werden?

Wir alle ken­nen das Bild eines bekann­ten Poli­ti­kers im grü­nen Kleid:  Sein halb­ge­schwol­le­nes Glied im engen Kleid ruft laut und deut­lich „seht her, hier steht ein Mann, aber ihr müsst ihn Frau nen­nen, weil er es so will!”

Und damit die­sem ach so armen Männ­chen ja nicht die Illu­si­on geraubt wird, dass er alles sein kann was er will, selbst eine Frau, wird auf die Rech­te, Bedürf­nis­se und Gefüh­le von Frau­en geschissen.

Ich habe dafür nur eine Erklärung:

Offen­sicht­lich hal­ten sogar man­che Frau­en Frau­en nicht für voll­wer­ti­ge Men­schen, deren Rech­te gegen die Inter­es­sen ande­rer ver­tei­digt wer­den dürfen.

Offen­sicht­lich sind „Cis-Frau­en“ irgend­wie immer noch Men­schen zwei­ter Klasse.

Das ist, was wirk­lich hin­ter dem Man­tra „Trans­frau­en sind Frau­en“ steckt.

Davon ver­su­chen sie uns abzu­len­ken, wenn sie uns fra­gen, „wovor wir denn Angst hät­ten, Trans­frau­en wür­den uns doch nichts wegnehmen“.

Ich habe kei­ne Angst. Ich bin sau­er. Stock­sauer. „Be kind“ heißt über­setzt „halt’s Maul Du Fot­ze“ und die ein­zi­ge ange­mes­se­ne Reak­ti­on dar­auf lau­tet „Leck‘ mich am Arsch!“

Share This