Trans und Schu­le – Rede zur Demons­tra­ti­on am 4.3.23 in München

12. Mrz 2023

Rede von Frau Su zur Demons­tra­ti­on für Frau­en­rech­te am 4. März 2023 in München

Lie­be Frau­en, lie­be Mit­strei­te­rin­nen, lie­be inter­es­sier­te Zuhörer!

Ich möch­te dar­über spre­chen, wel­che Rol­le das The­ma „Tran­si­den­ti­tät“, „Trans-Sein“ in deut­schen, beson­ders an baye­ri­schen Schu­len spielt. Dazu müs­sen wir aber erst ein­mal über den gro­ßen Teich schauen:

Glück­li­cher­wei­se sind wir nicht in den USA und nicht in Kana­da: Dort wird den Kin­dern, wenn nicht schon im Kin­der­gar­ten, dann spä­tes­tens in der Schu­le, bei­gebracht, dass man sich sein Geschlecht aus­su­chen kann, dass man Mäd­chen oder Jun­ge sein kann, ganz wie man möch­te, ganz, wie man es „emp­fin­det“. Und dass das Geschlecht „zwi­schen den Ohren“ liegt, und nicht zwi­schen den Bei­nen – das zeigt die­se „Leb­ku­chen-Per­son“, die Gen­der­b­read-Per­son, von Gin­ger­b­read-Man, Eng­lisch für Lebkuchen-Mann.

Und wenn das Geschlecht „zwi­schen den Ohren“ nicht zum tat­säch­li­chen Geschlecht, eben dem „zwi­schen den Bei­nen“ passt, wenn man sich in sei­nem Kör­per nicht wohl­fühlt  – ja, dann kön­ne man „tran­si­tio­nie­ren“, also das Geschlecht wech­seln. Das hört sich so leicht an – aber es bedeu­tet, dass jun­ge Men­schen erst Hor­mo­ne neh­men, die die Puber­tät auf­hal­ten, und spä­ter, bis ans Lebens­en­de, die Geschlechts­hor­mo­ne des ande­ren Geschlechts, sich die Brüs­te oder den Penis abneh­men lassen.

So weit wie in den USA und in Kana­da sind wir hier in Deutsch­land an den Schu­len glück­li­cher­wei­se noch nicht – aber es gibt besorg­nis­er­re­gen­de Anzeichen:

  • Der „Pari­tä­ti­sche Gesamt­ver­band“ hat Bro­schü­ren zur „Geschlecht­li­chen Viel­falt in der Kin­der- und Jugend­hil­fe“ her­aus­ge­bracht, es geht um „inter* und trans*Kinder“ schon von 0–6 Jahren“.
  • In Nord­rhein-West­fa­len wur­de bekannt, das Kin­der schon in der 6. Klas­se im Bio­lo­gie­un­ter­richt mit Arbeits­blät­tern ler­nen, in denen von „les­bi­schen Män­nern“, „Mäd­chen im fal­schen Kör­per, die end­lich als Mann leben“ wol­len und von „Cis-Frau­en“ die Rede ist.
  • Nicht nur in baye­ri­schen Schul­bü­chern gibt es schon Geschich­ten, die so oder so ähn­lich anfan­gen: „Geor­ge ist ein Mäd­chen. Das weiß aber kei­ner, weil Geor­ge im Kör­per eines Jun­gen gebo­ren wurde.“

Um es ganz klar zu machen: Wir alle hier glau­ben nicht an eine Geschlechts­iden­ti­tät oder Gen­der-See­le, die unab­hän­gig vom Kör­per sein kann. Wir glau­ben: Kein Kind ist im „fal­schen Kör­per“ geboren!

Aber: Der Begriff „selbst emp­fun­de­ne Geschlechts­iden­ti­tät“ hat es schon in die offi­zi­el­len „Richt­li­ni­en für die Fami­li­en- und Sexu­al­erzie­hung in den baye­ri­schen Schu­len“ geschafft, sowie auch, und das nicht nur in Bay­ern, in die Lehr­plä­ne für Bio­lo­gie und für Ethik – ohne irgend­ei­ne Defi­ni­ti­on oder Erklä­rung allerdings.

Die­se Leer­stel­le ist natür­lich ein offe­nes Ein­falls­tor für die Ver­fech­ter der „Geschlechts­iden­ti­tät“ – Und hier wird es gefähr­lich, wenn es um den Umgang mit vul­ner­ablen Jugend­li­chen geht, die glau­ben, sie sei­en „trans“: Weil kei­ner so wirk­lich weiß, was „Tran­si­den­ti­tät“ eigent­lich sein soll – der Begriff Trans­se­xua­li­tät wird nicht mehr so oft ver­wen­det – arbei­tet man mit Bro­schü­ren von „Experten“-Gruppen, die aber in Wahr­heit Interessens‑, also Lob­by­grup­pen sind und die die Idee von der „Geschlechts­iden­ti­tät“, die nichts mit dem Kör­per zu tun hat, als gesi­cher­tes Wis­sen präsentieren

Schlimms­ten­falls wer­den auch Men­schen an Schu­len ein­ge­la­den, die sich „Exper­ten“ nen­nen, die aber kei­ne päd­ago­gi­sche oder psy­cho­lo­gi­sche Aus­bil­dung haben, und unhin­ter­fragt ihre Ideen prä­sen­tie­ren: Dass es Jugend­li­che gibt, die im fal­schen Kör­per leben, dass es Mäd­chen gibt, die eigent­lich Jun­gen sind – und es schon immer waren. Und dass man ihre Über­zeu­gun­gen unhin­ter­fragt akzep­tie­ren und bestä­ti­gen muss.

Die baye­ri­sche Staats­re­gie­rung hat im Febru­ar 2020 auf eine Anfra­ge der Grü­nen-Abge­ord­ne­ten Dei­sen­ho­fer und Gan­se­rer, damals noch im baye­ri­schen Land­tag, fol­gen­des auf die Fra­ge geant­wor­tet, war­um „Trans­kin­der“ ihre Schul­zeug­nis­se nicht sofort auf ihren „neu­en Namen“ aus­ge­stellt bekom­men, son­dern auf den alten, den „Dead-Name“:

Ein Zeug­nis ist eine Urkun­de, und wenn man dar­auf einen neu­en, selbst­ge­wähl­ten Namen schrei­ben wür­de, hie­ße das, man greift einer Ent­schei­dung nach dem Trans­se­xu­el­len­ge­setz vor, hebelt so das Gesetz unzu­läs­sig aus.

So weit – so ver­nünf­tig – möch­te man mei­nen. Aber danach heißt es: Tat­säch­li­che Maß­nah­men (wie z.B. die rein inter­ne Ver­wen­dung eines ande­ren Namens bzw. einer ande­ren Anre­de) kön­nen und soll­ten daher in den kon­kre­ten Fäl­len in und mit der Schul­fa­mi­lie erwo­gen und bespro­chen wer­den, um den Betrof­fe­nen die Bewäl­ti­gung ihrer Situa­ti­on zu erleichtern.

Weil es noch kei­ne ein­heit­li­chen Regeln gibt, ent­schei­den Leh­rer – teil­wei­se, ohne mit den Eltern gespro­chen zu haben – Schü­le­rin­nen mit Jun­gen­na­men anzu­spre­chen, wenn sie das wün­schen. An ande­ren Schu­len ist man wie­der stren­ger, war­tet auf das Ein­ver­ständ­nis der Eltern, ver­an­stal­tet dann aber, ganz nach ame­ri­ka­ni­schem Vor­bild, ein „Coming Out“ vor der gan­zen Schul­ver­samm­lung. Dabei muss man wis­sen: Schon eine „sozia­le Tran­si­ti­on“, also die Ände­rung von Vor­na­men und Pro­no­men, ist „eine mäch­ti­ge psy­cho­lo­gi­sche Inter­ven­ti­on“, wie Exper­ten sagen. Eine „sozia­le Tran­si­ti­on“ sei wie eine selbst-erfül­len­de Pro­phe­zei­ung: Die Jugend­li­chen glau­ben dann erst recht, sie gehör­ten zum ande­ren Geschlecht.

Des­we­gen for­dern wir, dass mög­lichst schnell ein­heit­li­che, evi­denz­ba­sier­te Rege­lun­gen für die Schu­len erar­bei­tet wer­den müs­sen. Schu­len dür­fen „Tran­si­tio­nen“ von Jugend­li­chen nicht för­dern! Schu­len müs­sen den Jugend­li­chen die Wahr­heit bei­brin­gen – kei­ne Fan­ta­sie-Theo­rien wie die von der „Geschlechts­iden­ti­tät“ unab­hän­gig vom Körper.

Weil das Selbst­bestim­mungs­gesetz genau auf die­ser Theo­rie basiert, weil es Jugend­li­che dar­in bestä­tigt, dass sie zum jeweils ande­ren Geschlecht gehö­ren, for­dern, wir, dass die­ses Gesetz nicht im Bun­des­tag beschlos­sen wird.

Die Ampel-Regie­rung plant ein Gesetz, das es erlau­ben soll, sei­nen Geschlechts­ein­trag durch eine ein­fach Selbst­er­klä­rung beim Amt zu ändern, das heißt: Jeder kann ohne Dia­gno­se oder irgend­ei­ne Begrün­dung vom Mann zur Frau wer­den – und umgekehrt.

Kommt mit uns für Frau­en­rech­te auf die Straße!

Anläss­lich des Welt­frau­en­tags fin­det am 4. März 2023 von 14 bis 16 Uhr eine Demons­tra­ti­on der Initia­ti­ve „Lasst Frau­en Spre­chen!” mit ande­ren Frau­en­bünd­nis­sen auf dem Münch­ner Ode­ons­platz statt.

Gemein­sam gehen wir gegen das von der Ampel-Regie­rung geplan­te Selbst­bestim­mungs­gesetz auf die Stra­ße und infor­mie­ren die Öffent­lich­keit über die weit­rei­chen­den Fol­gen die­ses frau­en- und kin­der­feind­li­chen Gesetzes.

Außer­dem for­dern wir einen bes­se­ren Schutz von Frau­en und Kin­dern vor Gewalt, tre­ten für das Nor­di­sche Modell und gegen Leih­mut­ter­schaft ein.

Kommt vor­bei und sprecht uns an!

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